Früher

Die Volksschule Lahm

Ein sehr früher Hinweis auf eine Schule in Lahm findet sich in einer Schulordnung, die Adam Heinrich Gottlob von Lichtenstein 1727 für die Kinder seiner Lahmer Untertanen erließ. So verfügte er u. a., dass die „zum Singen und zur Musik tüchtigen Knaben, so zum ersten Mal kommunizieret, sich nicht alsobald zu den Erwachsenen auf die Pfarrkirchen stellen, sondern noch vier bis fünf Jahr auf dem Chor bei der Orgel stehen bleiben und dem Schulmeister zu tüchtiger Bestallung der Kirchenmusik unweigerlich anhanden gehen […].“  Diese Schulordnung sollte alljährlich von der Kanzel verlesen werden.
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Alte Schule Lahm
Alte Schule Lahm

Bei der Schlossplatz-Bebauung hatte Gottlob von Lichtenstein 1873 im Wohnhaus der Pfarrfamilie auch eine Schule mit einem Klassenzimmer und einer Lehrerwohnung eingeplant. Hier zog als erster Johann Lorenz Bach als Kantor und Schulmeister ein. Die Schule war lange Zeit einklassig (1873 53 Werktags- und 16 Sonntagsschüler).
Durch den Zuzug vieler Flüchtlinge 1945 und 1946 wurde eine zweite Klasse notwendig. Man brachte die Jahrgangsstufen 1 – 4, die Unterstufe, im späteren Gemeindehaus am Schlossplatz provisorisch unter. Da die sanitären Verhältnisse und das Schulzimmer sehr schlecht waren, stufte das Schulamt in Staffelstein die Lahmer Schule als „Elendsschule“ ein. Als auf Grund dieser Verhältnisse Lehrer Oswald Schippel die Lehrerstelle verließ, meldete sich niemand auf die Stelle. Unter Beteiligung des damaligen Landrats Oskar Schramm und der Regierung von Oberfranken war schließlich 1959 das Lehrerehepaar Brigitte und Fritz Lang bereit, nach Lahm zu kommen. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit beschloss der Gemeinderat unter Bürgermeister Adolf Kremer den Neubau der Schule in Lahm. Die neue Schule wurde 1961 eingeweiht und diente den Schülern von Lahm und Pülsdorf als Schulhaus.
image21Neue Schule Lahm

Neue Schule Lahm
Nach der Eröffnung der Verbandsschule in Bodelstadt 1966 waren in Lahm weiterhin Grundschulklasssen untergebracht. 1976 wurde der hintere Teil des Schulhauses zum Kindergarten umgebaut. 1995 kamen nach der Generalsanierung und Erweiterung des Schulgebäudes in Bodelstadt die in Lahm verbliebenen Klassen auch nach Bodelstadt. Die frei werdenden Räume wurden dem Kindergarten zugeteilt.

Die Volksschule Schottenstein

Mit der Einführung der Reformation beginnen auch die Nachrichten über eine Schule in Schottenstein. 1528 wird der erste Kantor Jackob Schmid erwähnt.
Die Schule an der Kirche, „obere Schule“ genannt, wurde 1805 durch die Kirchenstiftung erbaut und diente bis 1967 als Schule. 1895 werden zwei Lehrer erwähnt, ebenso 1910 je ein Lehrer für die Klassen 1 bis 4 und 5 bis 7.

Obere Schule Schottenstein
Obere Schule Schottenstein

Am 18. Juni 1873 ging ein wolkenbruchartiger Regen über Schottenstein nieder, so dass zentnerschwere Steine und Platten fortgerissen wurden und das Wasser durch das Schulhaus in die Kirche stürzte.
Die „untere Schule“ mit der früheren Hausnummer 84 (heute Foto –
Mitschke) wurde 1825 erbaut und bestand als Schule von 1912 bis 1967.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde in der Schule  großer Wert auf „Körperertüchtigung“ und „Geländeübungen“. Schwimmen lernten die Schüler unterhalb der Mühle und im sogenannten „Schuster-Winkel“, 200 Meter unterhalb der Mühle.

Untere Schule Schottenstein
Untere Schule Schottenstein

Im Verlauf des Krieges fand im Winter der Schulunterricht wegen fehlenden Heizmaterials abwechselnd in den Gastwirtschaften Bauer, Schleicher und Helbig statt. Dafür mussten die großen Buben die Tafel für den kommenden Tag jeweils in die nächste Gastwirtschaft tragen.
Bevor die Flüchtlinge gegen Ende des Krieges und nach dem Krieg nach Schottenstein kamen, waren alle Klassen in der oberen Schule untergebracht.
Ehemalige Schüler erinnern sich noch an folgenden Vers, den sie über einen Lehrer in den vierziger Jahren verfasst hatten:
„Wenn die Glocke acht Uhr schlägt,
kommt Herr … angefegt,
mit dem Knüppel unterm Arm,
schlägt die Kinder kreuzelahm.“
Überliefert sind die Einkünfte eines Schullehrers in Schottenstein aus dem Jahre 1808. Sie betrugen 205 fl (Floriner = Gulden) 3 kr (Kreuzer) und lagen leicht über dem vom Staat empfohlenen Einkommen von 200 fl. Seine wichtigsten Einnahmen waren das Schulgeld mit 26 fl, die Vergütung für das abgeschaffte Weihnachtssingen mit 36 fl, 42 fl für den Kirchendienst, 10 fl Besoldungszuschuss von der Gemeinde, 12 fl Extraeinnahmen für die Mitwirkung an Hochzeiten, Kindstaufen und Beerdigungen und den mit 75 fl veranschlagten Ertrag aus einem „Gärtlein“, neun Morgen Acker und drei Morgen Wiesen.  Die Landwirtschaft umfasste eine Stallung für sechs Rinder, einen Schweine- und Geflügelstall sowie eine Scheune samt Futterkammer, Holzlager, Back- und Waschhaus, außerdem zwei Brunnen vor dem Schulhaus. 1873 hatte der Schottensteiner Lehrer ein Jahreseinkommen von 405 fl.

Die Volksschule Welsberg

Die Volksschule in Welsberg wurde 1889 erbaut. 1950 umfassten die Jahrgangstufen 1 bis 8 noch 53 Schüler. Das Gebäude wurde bis 1961 als Schule genutzt, dann gingen die Kinder in Schottenstein zur Schule. Seit 1966 fahren die Welsberger Schüler zur Verbandsschule Bodelstadt.

Alte Schule Welsberg
Alte Schule Welsberg

Nach 1961 diente die alte Schule als Kulturraum und  gleichzeitig als gemeindeeigenes Wirtshaus.  Auch Bibelstunden und Bürger-versammlungen wurden hier ab-gehalten.
Bis 1990 war das Gebäude dann verpachtet als Gastwirtschaft.
Später trat die Brauerei Scheidmantel als Pächterin auf, doch wurde nach einem Brandschaden dieser Pachtvertrag aufgelöst. Größtenteils in Eigenleistung wurde das Gebäude im Rahmen der Dorferneuerung wieder hergerichtet und erweitert. 2000 feierte man das Richtfest. Seit der offiziellen Wiedereröffnung am 4.6.2005 wird das Gebäude als Gemeinschaftshaus genutzt.

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