Hier finden Sie einen Rückblick auf die Bauphase(n) unserer Schule. Eingeteilt in mehrere Abschnitte:
50-Jahre Volksschule Itzgrund/Oskar-Schramm-Schule Itzgrund
(von Adolf Wickel, Rektor i.R., Johannes Först, Rektor)
1960 – 1970
Zu Beginn der neunzehnhundertsechziger Jahre beabsichtigten alle damals noch selbständigen Gemeinden im heutigen Itzgrund ihre alten ein- bzw. zweiklassigen Schulhäuser durch Neubauten zu ersetzen.
Der amtierende Landrat Oskar Schramm, ein Schottensteiner Bürger, prüfte die Planungen und trug die Angelegenheit dem Kultusministerium in München vor. Dort wurde ihm eröffnet, dass kleine Schulhäuser nicht mehr pädagogisch sinnvoll seien. Stattdessen gab es Pläne für sogenannte „Mittelpunktschulen“, in denen die Kinder aus mehreren Gemeinden zusammengeführt wurden, um so in Jahrgangsklassen unterrichtet werden zu können, mit dem Ziel, das erkennbare Bildungsgefälle zwischen Stadt- und Landschule zu verringern.
Diese neuen Erkenntnisse veranlassten den Landrat, unterstützt vom zuständigen Schulrat, die Räte der bauwilligen Gemeinden zu einer gemeinsamen Besprechung nach Schottenstein zu laden.
4. August 1963: konstituierende Sitzung der Gemeinderäte aus Gleußen, Herreth, Kaltenbrunn, Schottenstein und Welsberg zur Gründung eines Schulverbandes „Mittlerer Itzgrund“. Die anwesenden Gemeinden fassten folgenden Beschluss: „Der Gemeinderat stimmt der Auflösung der gemeindeeigenen Volksschule und deren Vereinigung mit den anderen Volksschulen im Sprengel der Verbandsschule zu“. Damit war der neue Schulverband gegründet und der Bau einer gemeinsamen „Mittelpunktschule“ im ungefähren Mittelpunkt der beteiligten Kommunen, nahe Bodelstadt nach modernsten pädagogischen Gesichtspunkten beschlossen. Die Gemeinde Untermerzbach, die als Gast geladen war, schloss sich mit dem Hinweis auf ein eigenes Bauvorhaben nicht an. Die Gemeinde Lahm schließt sich während der Bauphase 1965 an.
Das neue Schulhaus sollte ein Modellfall für den gesamten Nordbayerischen Raum werden, was nach Fertigstellung der Anlage zahlreiche Besuchergruppen und sogar das Fernsehen mit Aufnahme bewiesen.
1. Schulverbandsvorsitzender: Genau vier Wochen später wurde in einer ersten Sitzung des neuen Schulverbandsausschusses unter Leitung des neugewählten Vorsitzenden Julius Elflein, Bürgermeister der Gemeinde Gleußen, die Vergabe der Planung der Schulanlage beschlossen. Für ein Honorar von 500 DM wurde dem Architekt Mayer aus Nürnberg die Vorplanung übertragen.
Innerhalb von wenigen Wochen wurde das Planungskonzept übernommen. Der Bau mit Gesamtkosen von 2,4 Mio. DM, sollte in drei Bauabschnitte untergliedert werden.
Bauabschnitt 1: Hauptgebäude mit den Fachräumen für Werken, Hauswirtschaft, Textilarbeit, Physik/Chemie, Musik und Kunsterziehung, ein Aufenthaltsraum für Fahrschüler, Bibliothek sowie ein Klassenraum für eine zukünftige 9. Jahrgangsstufe, fünf Klassenräume in Pavillonbauweise mit Gruppenräumen. An die Pausenhalle angegliedert waren ein eigener Trakt mit Verwaltungsräumen und zwei/drei Bediensteten-wohnungen, ein Geräte- und Abstellraum sowie eine Busgarage.
Bauabschnitt 2: Turnhalle, Lehrschwimmbad, weitere Klassenräume
Bauabschnitt 3: Außensportanlage
Frühjahr 1964: Baubeginn (Bild: FT: 20.11.1964)
1. Schulleiter: 1965
Der erste Schulleiter hatte eine Menge organisatorische Aufgaben zu erfüllen, damit Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte aus sechs bisherigen Schulorten beschult werden konnten, denn die Schule … war zum Schulbeginn 1965/66 nicht fertig geworden und konnte erst im Januar 1966 bezogen werden.
Die Zahl der Schulstandorte verringerte sich nun auf zwei: Bodelstadt und Lahm. Die Aufteilung wurde in Absprache mit dem Kollegen Fritz Lang mit Jgst. 1 bis 6 in Bodelstadt und 7 und 8 in Lahm festgelegt. Der Busfahrplan war in drei Fahrkreise aufgeteilt, was für viele Kinder zu Wartezeiten und zu unterschiedlichen Anfangs- und Schlusszeiten führte.
Richtfest: 4.6.1965 (Bild: CT 5.6.1965)
Ende 1965: Schülerzahl: 230 Schüler in 7 Klassen
Für die erforderliche Beförderung übergab der Landkreis einen ersten, eigenen Schulbus. (Bild: CT 8.9.1965)
Der Bauabschnitt 2 wurde wegen der hohen finanziellen Belastung weiter hinausgeschoben und die Diskussion um das Schwimmbad unter der Turnhalle entbrannte.
(Bild: CT: 8.1.1966) Die neue Schule
Juni 1967: die Außenstelle Lahm wurde rechtmäßiges Mitglied. Zwar blieb die Gemeinde Lahm Eigentümerin ihrer Schule, stellte das Gebäude aber dem Verband kostenlos zur Nutzung zur Verfügung.
Herbst 1967: Schülerzahl: über 300, Anschaffung eines zweiten, eigenen Schulbusses.
Beschluss der Regierung von Oberfranken, die Schülerinnen und Schüler des 5. bis 8. Jahrgangs aus Großheirath, Buchenrod, Rossach sowie die der einklassigen Schulen von Neuses a. d. Eichen und Watzendorf dem Schulverband „Mittlerer Itzgrund“ einzugliedern.
Durch diese Neuorganisation verschob sich der Bauabschnitt 2 nochmals.
Herbst 1969: Schülerzahl: 410 in 10 Klassen (Höchststand)
Gemeinden Gossenberg, Altenbanz, Stadel treten dem Schulverband bei, Eggenbach, Freiberg, Draisdorf und Erlhof kommen dazu.
1970 – 1980
Januar 1970: Beschlussfassung über Bauabschnitt 2: Turnhalle wird gebaut, aber kein Lehrschwimmbecken und keine weiteren vier Klassenräume. (Bild unten: Schule ohne Turnhalle, ca. 1969)
2. Schulverbandsvorsitzender:1972, 1. Bürgermeister der Gemeinde Kaltenbrunn, Edmund Schramm.
Oktober 1973: Einweihung der Sporthalle.
1974: Durch die Gebietsreform 1974 war der Schulverband in seinem Bestand stark gefährdet. Die nun in den neuen Landkreis Lichtenfels eingegliederten Gemeinden stellten ihre Zugehörigkeit zu einer Schule im Landkreis Coburg immer wieder in Frage, ganz besonders nach der Eingemeindung der Gemeinden Eggenbach/Freiberg, Draisdorf und Erlhof in die Marktgemeinde Ebensfeld.
Erst 1983 endeten diese Ausgliederungsbestrebungen mit dem Beschluss des bayerischen Landtags zur Beibehaltung der bisherigen Struktur.
(Bild unten: Der zweite Schulbus)
Schuljahr 1973/74: Einführung der Fünf-Tage-Woche, was zu einer beträchtlichen Ausweitung des Nachmittagsunterrichts führte.
Auf die 1975 geplante Außensportanlage musste die Schule aus Kostengründen noch ganze 10 Jahre warten.
3. Schulverbandsvorsitzender: Dem 1978 neugewählten Verbands-vorsitzenden, dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Itzgrund, Werner Köhler, war es zunächst unmöglich, die Kosten größerer Sanierungs-maßnahmen wegen Uneinigkeiten im Schulverband durchzusetzen und so wurden bauliche Mängel an der Schule (u.a. Schäden am Flachdach) immer größer.
Erst nachdem feststand, dass der Schulverband „Mittlerer Itzgrund“ weiter Bestand hat, konnten dringend erforderliche Sanierungs-maßnahmen im Ausschuss auch nicht mehr blockiert werden.
1980 – 1990
2. Schulleiter: 1983 ging eine Ära zu Ende, als Rektor Biedermann in den Ruhestand versetzt wurde. Er übergab die Leitung der Schule dem bisherigen Konrektor Leonhard Obermayer.
1984: erste Planungen für eine Generalsanierung, Anträge für einen vorzeitigen Beginn der unbedingt erforderlichen Maßnahmen wurden mit Erfolg gestellt.
1985: Bauabschnitt 3 wurde verwirklicht, jedoch anders als ursprünglich vorgesehen. Die Realisierung der immer wieder vorgesehenen Außensportanlage wurde nach Rücksprache mit allen beteiligten Ämtern und Behörden durch die Gemeinde Itzgrund übernommen, in deren Verantwortung mit einem Kostenaufwand von 520.000 DM erstellt und an den Schulverband vermietet.
Rektor Leonhard Obermayer am Schulfest 1985: „Eigentlich feiern wir heute die Einweihung der ganzen Schule, denn außer einem Richtfest 1965 ist nie eine Einweihung der Schule erfolgt“.
Im Juli 1985 konnte sie anlässlich eines Schulfestes feierlich übergeben werden. Parallel dazu hatte der Sachaufwandsträger auch die Fertigstellung der Außenanlagen durchführen lassen.
Schulverbandsvorsitzender 1.Bgm. Werner Köhler, 1985: „Ich hoffe, die Schule und ihre Sportanlage werden einmal genauso geschichtsträchtig, wie der kleine Ort, auf dessen Boden die Anlage steht…und danke denen, die mit Weitblick dazu beigetragen haben, diese Kulturstätte für Geist und Körper in einer herrlich schönen Landschaft entstehen zu lassen.“
Damit war mehr als 20 Jahre später, die ursprünglich 1964 geplante Baumaßnahme völlig abgeschlossen.
1986: neues, größeres Lehrerzimmer, Reparaturen an Böden/Fenstern, neuer Informatikraum mit 8 Arbeitsplätzen, Schulgarten mit Feucht-biotop (heute nicht mehr vorhanden) mit Unterstützung durch Kreis-sparkasse und der örtlichen Gartenbauvereine.
3. Schulleiter: Im Juli 1988 wechselte Rektor Obermayer als Schul-leiter nach Weitramsdorf.
Seine Stelle übernahm Konrektor Adolf Wickel.
Die ersten Jahre unter der neuen Leitung verliefen relativ ruhig. Die Schule präsentierte sich durch Feste und Veranstaltungen der Öffent-lichkeit nicht nur als Bildungsstätte, sondern auch als kulturelles Zentrum für das sich der Einsatz der beträchtlichen Steuergelder lohnte.
Höhepunkte waren stets die jährlichen Abschlussfeiern für die Entlassschüler, die hinsichtlich der Ergebnisse und der erreichten Notenschnitte einen hohen Stand der schulischen Ausbildung demonstrierten. Die Ruhe war nur von kurzer Dauer, denn im Schulverband liefen bereits die Planungen für die Generalsanierung der Schule, verbunden mit einer Erweiterung der Anlage um vier Klassen- und Fachräume und eine Erweiterung der Pausenhalle.
Bild oben: Die Schulanlage vor dem Um- und Neubau zur Erweiterung.
1990 – 2000
1992 – 1994: Im Frühsommer 1992 begannen die Baumaßnahmen und
zogen sich bis zum Herbst 1994 hin. Die Schule bekam ihr heutiges Aussehen. Am 21. Okt. 1994 wurden der Neubau
und der sanierte Altbau eingeweiht. Im Andenken an den geistigen Vater der Schule und des Schulverbands „Mittlerer Itzgrund“ erhielt die Schule ihren heutigen Namen: „Oskar-Schramm-Schule Itzgrund“.
Mit einem Gesamtaufwand von 4,2 Mio. DM war die Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahme verwirklicht worden und fortan konnte der Unterricht in einem neu gebauten Computerraum mit 15 Arbeitsplätzen, einem fach- und sachgerecht eingerichteten Handarbeitsraum, einer hochmodernen Schulküche mit erforderlichen Nebenräumen sowie einem Physik- und Chemiesaal stattfinden.
Der Werkraum wurde ein Jahr später erneuert. Nun konnten alle Forderungen des Grund- und Hauptschullehrplanes, besonders hinsichtlich der berufspraktischen Fächer optimal erfüllt werden.
1994/95: Ab Schuljahr 1994/95 wurden alle Kinder des Schulverbandes in Bodelstadt unterrichtet. Das Schulhaus in Lahm wurde Gemeinde-Kindergarten
4. Schulverbandsvorsitzender: 1996, 1. Bürgermeister der Gemeinde Itzgrund, Werner Thomas. Er setzte von Beginn an die Tradition seines Vorgängers Werner Köhler fort, Berater, Unterstützer und Freund aller Schulangehöriger zu sein.
2000 – 2010
2000/01: Mit der Einführung der sechsstufigen Realschule (R6) ab dem Jahr 2000 begann für die Schule in Bodelstadt eine sehr schwierige Zeit. Die Realschulen in Ebern und in Staffelstein waren die ersten, die diese neue Form übernahmen. Dadurch verloren gerade die Jahrgangsstufen 5 und 6 zu viele Schüler/innen, um auf die für die Klassenbildung notwendige Zahl 15 zu kommen. Bereits im Jahr 2001 wechsel-ten erstmals die verbliebenen 13 Kinder in die Volksschule Großheirath
Trotz der Schwierigkeiten bei der Klassenbildung in der Hauptschule und der Pläne, die Hauptschule in Bodelstadt aufzulösen wurde weiter in die Schule investiert:
2002: Neuausstattung Computerraum (ca. 50.000 €).
2003: energetische und sicherheitstechnische Sanierung der Schulturnhalle
Rektor Adolf Wickel zur Sanierung der Turnhalle: „Auch in diesem Fall haben Schulverband und Verwaltung wie stets den Beweis geliefert, dass in dieser Region die Erkenntnis „Investitionen in Bildung und Ausbildung sind Investitionen in die Zukunft“ verstanden und umgesetzt wird.“
Juli 2005: Schulfest anlässlich des 40-jährigen Schuljubiläums
4. Schulleiter: Am 31. Juli 2006 ging erneut eine Ära für die Bodelstadter Schule zu Ende. Der langjährige Schulleiter Adolf Wickel trat in den Ruhestand und übergab das Amt an Rektor Johannes Först.
Die Schule befand sich fortan im Umbruch, denn der langgehegte Wunsch von Rektor Adolf Wickel, dass die Hauptschule Bodelstadt dauerhaften Bestand hat, hat sich nicht erfüllt.
Entwicklung: Die Schülerzahlen sanken drastisch durch Geburtenrückgang und die Überführung der Schülerinnen und Schüler der Gemeinde Großheirath in die Hauptschule Untersiemau und die Rück-führung der Kinder aus den Gemeinden Banz, Eggenbach, Draisdorf und Erlhof in die jeweiligen Sprengelgemeinden.
2006/07: Schülerzahl: 220 Schüler aus GS und HS bildeten noch 10 Klassen. Durch die Hauptschulreform in Bayern und die damit zu erwartende Entscheidung, den Hauptschulstandort Itzgrund zu schließen, begann die Umstrukturierungsphase an der Schule und damit über Jahre hinweg eine Zeit der Unsicherheit für Schüler, Eltern und Kollegium.
2007/08: Die Hauptschule Itzgrund wird in die Volksschule Seßlach (heute Mittelschule Seßlach) eingegliedert. Nur die 9. Klasse verbleibt, um sich in gewohntem Rahmen auf den Schulabschluss vorzubereiten.
2008: Die letzte 9. Klasse wird feierlich verabschiedet.
Rektor Johannes Först, Entlassfeier der letzten 9. Klasse, 25.7.2008: „Nach vielen Höhen und Tiefen, die die Oskar-Schramm-Schule erlebt hat, ist der heutige endgültige Abschied von der Hauptschule für den Itzgrund natürlich ein sehr trauriger Moment, aber stecken wir trotzdem nicht den Kopf in den Sand, sondern entwickeln eine moderne, aktive und attraktive Grundschule weiter.“
2008/09: Schülerzahl: 120 Schüler in 6 Klassen, die Oskar-Schramm-Schule wird reine Grundschule.
Einrichtung eines Laptop-Klassenzimmers (15000 €) im PC-Raum.
Einrichtung einer Mittagsbetreuung für Schüler „Villa Kunterbunt“ unter der Trägerschaft der Gemeinde Itzgrund.
2009: 1. Evaluation der Schule
2009 – 2011: wegen Um- und Neubau werden ausgelagerte Grundschulklassen (bis zu 4) der Volksschule Seßlach in Bodelstadt untergebracht
2010: Der Schulverband Itzgrund mit den Gemeinden Itzgrund, Großheirath, Ebensfeld und der Stadt Staffelstein wird zum 1. Januar 2011 aufgelöst und die Gemeinde Itzgrund wird in der Folgezeit alleiniger Sachaufwandsträger der Oskar-Schramm-Schule.
2011: Einrichtung einer Schüler-Ausleihbücherei „Die Leseinsel“
2012: 2. Evaluation der Schule
2013/14: Neuanschaffung eines Schulbusses
alter Bus geht in „Ruhestand“ – neuer Bus wird eingeweiht, 14.2.14
2014/15: Schülerzahl: 82 Schüler in 4 Klassen
Bgm. Werner Thomas, Entlassfeier, 2008: „Den Schülerinnen und Schülern, die heute aus dieser Schule entlassen werden, wünsche ich, dass Sie später einmal sagen können: Hier an dieser Schule habe ich ein wertvolles Grundwissen erworben und ich war gern an dieser Schule und habe viele positive Erinnerungen an diese Schulzeit.“
26./und 27. Juni 2015
Festakt und Schulfest zum 50-jährigen Schuljubiläum